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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 163

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618 — 48. So geschah es, daß der Katholizismus, gekräftigt durch den Jesuitenorden und das Tridentinum, große Fortschritte machte. Am Niederrhein und in Westfalen erfolgte die Gegenreformation. In noch höherem Grade war das der Fall unter der Regierung Rudolfs Ii. 1576 — 1612, der, von den Jesuiten in Spanien erzogen, trübsinnig, in wissenschaftliche Liebhabereien und alche-mistische Träumereien vertieft, willenlos und eigensinnig, sich von seiner streng katholischen Umgebung leiten ließ. Im Erzbistum Köln wurden alle reformatorischen Regungen ausgerottet. Ein Streit im Straßburger Stift endete zu Ungunsten der Protestanten. Erzherzog Ferdinand, Rudolfs Ii. Vetter, führte in Steiermark, Kärnten und Krain die Gegenreformation durch (1600 wurde der große Astronom Johannes Kepler aus Graz a. d. Mur vertrieben). Als schwere Vergewaltigung empfanden die Protestanten das Vorgehen des eifrig katholischen Herzogs Maximilian von Bayern gegen die protestantische Reichsstadt Donauwörth, wo die Prozession des katholischen Klosters gestört worden war (1606 — 8). Daher und infolge von Streitigkeiten über die Zulässigkeit der Einziehung geistlicher Güter traten (1608) zu Ahausen in Ansbach unter der Führung Friedrichs Iv. von der Pfalz fünf kleinere protestantische Fürsten zur Union zusammen. Ihr gegenüber bildete sich (1609) die viel stärkere katholische Liga unter Maximilian von Bayern. Zwischen beiden Parteien schien der Krieg ausbrechen zu sollen über die Jülichsche Erbfolgefrage. Am Niederrhein war ein stattlicher Staat entstanden, der sich aus folgenden Gebieten zusammensetzte: 1. dem Herzogtum Jülich zu beiden Seiten der Roer, eines rechtsseitigen Nebenflusses der Maas, 2. dem Herzogtum Kleve zu beiden Seiten des Niederrheins mit Kleve und Wesel, 8. dem Herzogtum Berg auf der rechten Rheinseite mit Düsseldorf, 4. der Grafschaft Mark im Gebiet der Ruhr, 5. der Grafschaft Ravensberg zwischen der oberen Ems und der mittleren Weser mit Bielefeld. Als Herzog Johann Wilhelm 1609 kinderlos starb, machten auf diese Länder Anspruch die beiden protestantischen Fürsten Johann Sigismund von Brandenburg 11*

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 163

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618 — 48. 163 So geschah es, daß der Katholizismus, gekräftigt durch den Jesuitenorden und das Tridentinum, große Fortschritte machte. Am Mederrhein und in Westfalen erfolgte die Gegenreformation. In noch höherem Grade war das der Fall unter der Regierung Rudolfs Ii. 1576 — 1612, der, von den Jesuiten in Spanien erzogen, trübsinnig, in wissenschaftliche Liebhabereien und alchimistische Träumereien vertieft, willenlos und eigensinnig, sich von seiner streng katholischen Umgebung leiten ließ. Im Erzbistum Köln wurden alle reformatorischen Regungen ausgerottet. Ein Streit im Straßburger Stift endete zu Ttngunsten der Protestanten. Erzherzog Ferdinand, Rudolfs U. Vetter, führte in Steiermark, Kärnten und Krain die Gegenreformation durch (1600 wurde der große Astronom Johannes Kepler aus Graz a. d. Mur vertrieben). Als schwere Vergewaltigung empfanden die Protestanten das Vorgehen des eifrig katholischen Herzogs Maximilian von Bayern gegen die protestantische Reichsstadt Donauwörth, wo die Prozession des katholischen Klosters gestört worden war (1606 — 8). Daher und infolge von Streitigkeiten über die Zulässigkeit der Einziehung geistlicher Güter traten (1608) zu Ahausen in Ansbach unter der Führung Friedrichs Iv. von der Pfalz fünf kleinere protestantische Fürsten zur Union zusammen. Ihr gegenüber bildete sich (1609). die viel stärkere katholische Liga unter Maximilian von Bayern. Zwischen beiden Parteien schien der Krieg ausbrechen zu sollen über die Jülichsche Erbfolgefrage. Am Mederrhein war ein stattlicher Staat entstanden, der sich aus folgenden Gebieten zusammensetzte: 1. dem Herzogtum Jülich zu beiden Seiten der Roer, eines rechtsseitigen Nebenflusses der Maas, 2. dem Herzogtum Kleve zu beiden Seiten des Niederrheins mit Kleve und Wesel, 3. dem Herzogtum Berg auf der rechten Rheinseite mit Düsseldorf, 4. der Grafschaft Mark im Gebiet der Ruhr, 5. der Grafschaft Ravensberg zwischen der oberen Ems und der mittleren Weser mit Bielefeld. Als Herzog Johann Wilhelm 1609 kinderlos starb, machten auf diese Länder Anspruch die beiden protestantischen Fürsten Johann Sigismund von Brandenburg 11*

3. Die Geschichte der Deutschen - S. 466

1824 - Herborn : Krieger
466 vertrage unter weit günstiger» Bedingungm abzuschlicßen, als diejenigen waren, zu deren Annahme er sich früher erboten hatte. Mit Aus- nahme der Nebenläuder blieb Spanien dem Hau- se Anjou. Der Kaiser und das Reich blieben noch unter den Waffen. Joseph !. war (slvrenaprtll 1711), ohne männliche Nachkommen zu hinter- lassen, an den Blattern gestorben, und die Wahl der Kurfürsten hatte seinen jüngern Bruder Karl Vi., den Prätendenten Spaniens, auf den Thron des Reiches berufen. Wie dieser seine persönliche Ehre mit dem Erbstreite verflochten glaubte, so wollte auch sein Feldherr Eugen durch spätere Siege den Flecken seines Kriegsruhmes abwaschen; beide bestanden auf der Fortsetzung des Krieges. Doch sah sich der Kaiser, als sich die vereinigte Macht Frankreichs gegen ihn wand- te, und Villars am Oberrheine siegreich vorwärts drang, zu dem Frieden gezwungen, der dann auch von Eugen und Villars zu Rastadt (6ten Marz 1714) abgeschlossen und zu Baden in der Schweiz (7ten Sept. e. A.) bestätigt ward. Es wurden in demsciben die Friedensschlüsse von Münster, Nimwegen und Ryßwik zu Grunde ' gelegt, die Kurfürsten von Baiern und Köln re- stitutrt und an Oesterdeich die spanischen Nieder- lande, Neapel, Mailand, Sardinien und die stati degli presidi überlassen. Kurz nach diesem Frieden trat Ludwig Xiv. von dem Schauplatze der Geschichte ab (Elsten Sept. 1715), wo er über ein halbes Jahrhun- dert die erste Rolle gespielt hat. Von dem nie- dern Standpunkt ans, wo man die Begebenhei- ten des Lebens und der Geschichte nur als Spiele des Zufalls betrachtet und, nach seinem, des Einzelen, Vortheil das Beste der Welk messend, '

4. Mittlere und neue Geschichte - S. 296

1877 - Leipzig : Senf
296 Neuere Geschichte. Aufstand der Vendeer und der Chonans in der Bretagne und zeigte in zwei offnen Briefen Bonapartes an die Regierungen von England und Oesterreich scheinbar Neigung zum Frieden. Als dieser zurückgewiesen wurde, ergriff der erste Consul energische Maaßregeln zur Fortsetzung des Krieges. Wahrend die Oesterreicher unter Mela s sich zum Vordringen in die Provence anschickten nnv Genua eng einschlössen, ging Bonaparte mit einer Reservearmee östlich vom Gensersee über den großen St. Bernhard in den Rücken der Oesterreicher und erklärte schon am 2. Juni in dem wiederbesetzten Mailand die cisalpinische Republik für wiederhergestellt. Zwar fiel jetzt Genua, wo Massena sich muthig vertheidigt hatte, aber nach der Niederlage eines kleinern österreichischen Corps bei Montebello (Lannes erhielt davon seinen Beinamen) am 9. Juni erfolgte der größere Sieg der Franzosen bei Marengo, einem Dorfe bei Alessandria, am 14. Juni 1800; die für die Franzosen schon verlorne Schlacht war durch ein neu eintreffendes französisches Corps unter D esaix gewonnen worden, Desaix selbst war gefallen. Melas räumte darauf durch eine Capitnlation Piemont und die Lombardei, nur Mantua, die Romagna und das Venetianische blieben noch einige Zeit im Besitz der Oesterreich er. Auch in Deutschland erfocht Moreau bedeutende Siege über die Oesterreicher unter Kray, zuletzt einen entscheidenden am 3. December 1800 beim Dorfe Hohenlinden im südlichen Baiern über den jungen Erzherzog Johann, jüngern Bruder des Kaisers, wodurch der Friede von Lüneville am 9. Februar 1801 herbeigeführt wurde. Durch denselben wurde der Friede von Campo Formio von 1797 bestätigt, nur überließ man noch den Franzosen Toskana, das Bonaparte als ein Königreich Hetrurien an den bisherigen Herzog von Parma, einen spanischen Bourbonen, gab, wofür Parma Bonaparte zur Verfügung gestellt wurde. Hinsichtlich Deutschlands wurde die Abtretung aller Länder links vom Rhein an Frankreich bestätigt, die dadurch beeinträchtigten Fürsten sollten im Reichsgebiete entschädigt werden. England blieb jetzt noch als der einzige bedeutende Feind Frankreichs übrig, denn Portugal wurde durch ein Heer von dem seit 1796 mit Frankreich verbündeten Spanien zum Frieden genöthigt (der allmächtige Günstling des Königs von Spanien, Godoy, erhielt davon den Titel eines Friedensfürsten); die Pforte aber folgte der Politik Englands. Zwischen England und Frankreich war Aegypten der heftigste Zankapfel. Hier hatte Kleber schon im Januar 1800 zu El Arisch mit den türkischen und englischen Befehlshabern einen Vertrag geschlossen, vermöge dessen Aegypten geräumt und die französische Armee

5. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 229

1913 - Paderborn : Schöningh
Geistige Kultur der Reformationszeit. 229 d) Das Haus Wettin. Die jngere albertinische Linie besa Sachsen mit der Kurwrde, die ltere Linie der Ernestiner regierte in den schsischen Herzogtmern Thringens. 2. Die Republik der (nrdlichen) Niederlande (Holland) und die Schweiz waren als unabhngige Staaten anerkannt. 3. Frankreich hatte durch die Erwerbung des sterreichischen Elsa die Rheingrenze erreicht und durch die Besttigung seines Besitzes von Metz, Toul und Verdun sich in Lothringen festgesetzt. 4. Spanien und Portugal. Das spanisch-habsburgische Haus besa als europische Nebenlnder: a) die sdlichen Niederlande (Belgien und Luxemburg) nebst der Franche dornte, b) in Italien: Mailand, Neapel-Sicilien und Sardinien. Portugal ri sich 1640 von Spanien los und wurde wieder ein selbstndiges Knigreich unter dem Hause Braganza. 5. In Italien waren nchst den spanischen Gebieten am wichtigsten: a) der Kirchenstaat, b) das Groherzogtum Toscana unter den Mediceern, c) das Herzogtum Savoyen, d) die Republik Venedig. 6. Die Trkei besa in Europa die Balkanhalbinsel mit Morea, fast ganz Ungarn mit Siebenbrgen, die Donaufrsten-tmer (Walachei und Moldau) und die Nordkste des Schwarzen Meeres. 7. Im Norden Europas war Schweden durch die Kriege Gustav Adolfs mit den Nachbarlndern zur Gromacht ge-worden. Es hatte im Ostseegebiete Ingermanland von Rußland, Estland und Livland von Polen, ferner Vorpommern, Wismar sotvte^Bremen und Verden auf deutschem Boden gewonnen. 8. England. Seit der Thronbesteigung des Hauses Stuart (1603) bildete England nebst Irland, mit Schottland vereinigt das Knigreich Grobritannien. Anhang: Geistige Kultur der Reformatwnszeit. 120. 95on.ben Wissenschaften wurde in diesem tc A^onomle durch Nikolaus Kopernikus Jrauenburg in Preußen, gnzlich um-S wfv 1 ' bak stch bte Erde sowie die brigen Planeten Tjut Zrnzhttv- ^^ler fand die nach ihm benannten Zrlj Planetertbetvegung. Galileo Galilei, Professor der Mathematlk zu P:sa, begrndete das Kopernikanische System,

6. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 547

1880 - Heidelberg : Winter
Kap. 55. § 315. Handel und Verkehr. 547 senius und Bunsen. Der letztere machte mit seinem Freunde, dem Physiker Kirchhofs in Heidelberg, die glänzende Entdeckung der Spektralanalyse. Von Physikern seien ferner erwähnt: Dove, der Begründer der Meteorologie und Klimatologie, und Weber, welcher in Verein mit dem Astronomen Gauß in Göttingen zuerst (1833) den elektrischen Telegraphen ausführte. Bedeutende Astronomen der Neuzeit sind ferner Encke und Littrow, Mathematiker Jacobi und Dirichlet. Aus dem Gebiete der Geologie wurde durch Alexander von Humboldt und Leopold v. Buch das neptunistische System Werners beseitigt und das plutonistische zu Grunde gelegt. Die Botanik förderten Griesebach und Braun, die Zoologie von Baer und Ehrenberg (durch Entdeckung der Infusorien vermittelst des Mikroskops). Insbesondere haben die Physiologie und die Anatomie glänzende Vertreter auszuweisen wie Joh. Müller, Hufeland, Rud. Wagner, Fechner, du Bois-Rey-mond, Helmholtz, Hyrtl, Henle u. a.; in der Heilkunde, namentlich in der Chirurgie leisteten Hervorragendes Oppolzer, Schönlein, Virchow, Chelius, v. Langenbeck, v. Gräfe u. a. 315. Handel und Verkehr. Handel und Industrie haben in den letzten Jahrzehnten einen bedeutenden Aufschwung genommen. Zwei Tatsachen trugen hauptsächlich dazu bei: die Verbesserung der Verkehrsmittel und die Gründung und Erweiterung des Zollvereins. Straßen und Posten wurden verbessert und vervielfältigt, die von dem Nordamerikaner Robert Fulton 1807 erfundene Dampfschiffahrt, welche den Verkehr zwischen Europa und Amerika ungemein erleichterte, wurde bald darauf auch nach Deutschland verpflanzt und auf deutschen Seen und Flüssen, besonders auf dem Rhein eingeführt. Eine neue Ära begann für das Verkehrsleben mit dem Bau der Eisenbahnen und der Einrichtung der Telegraphen. Die erste deutsche Eisenbahn war die Budweis-Linzer Pferdebahn, welche 1824 zum Teil, 1832 vollständig eröffnet wurde. Seitdem haben durch ein weit verzweigtes Eisenbahnnetz Verkehr, Handel und Industrie einen bedeutenden Aufschwung genommen. Als Deutschland durch den Wiener Eongreß neu constituirt wurde, war nicht nur jener Staat von dem anderen, sondern sogar die einzelnen Provinzen eines und desselben Staates von einander durch Zollschranken abgesperrt. Dadurch wurde Handel und Gewerbe auss äußerste benachteiligt. Preußen war es, welches den Gedanken eines deutschen Zollvereins zuerst ins Auge faßte und verwirklichte. Es hob 1813 die Binnenzölle, welche seine einzelnen Provinzen von einander schieden, auf, schloß 1828 einen Zollvereinsvertrag mit Hessen-Darmstadt, 1831 mit Kurhessen, 1833 mit Sachsen und Thüringen und den seit 1828 geeinigten Königreichen Baiern und Württemberg, 1836 mit Baden, Nassau und Frankfurt, 1841 mit Braunschweig, Lippe und Luxemburg und erlangte schon damals als Vorsitzende Macht eines Vereinsgebietes von 27 Millionen Menschen nicht nur auf volkswirtschaftlichem Gebiete eine erhöhte Geltung, sondern konnte dadurch auch seinem Trachten nach politischer Hegemonie eine günstige Bahn bereiten. Handelsverträge mit Österreich, Frankreich (1864) und Italien (1865) eröffneten dem Zollverein neue Absatzwege. Nachdem der norddeutsche Bund gegründet und in Artikel Iv seiner Verfassung die Zoll- 35*

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 166

1912 - Breslau : Hirt
166 Die Zeit vom 2. Pariser Frieden bis zum Regierungsantritt Wilhelms I. 101.102. Verona) traf, ohne auf preuische Hilfe zu warten, wurde gegen Ende S3ttrhf)3u Jahres durch den Frieden von Zrich besttigt. sterreich mute ln die Lombardei (ohne Mantna und Peschiera) an Napoleon abtreten, der sie an Sardinien weitergab und dafr als Entschdigung fr die geleistete Hilfe Nizza und Savoyen erhielt. Einigung Napoleons Versprechen, Italien frei bis zur Adria zu machen, war Italiens. vollstndig erfllt worden. Andrerseits ging die nationale Bewegung der die Beschlsse der Mchte weit hinaus. Die in Villa-sranca getroffene Vereinbarung, da die beim Ausbruch der Feindselig-fetten von der Bevlkerung vertriebenen Fürsten Mittelitaliens wieder eingesetzt werden sollten, konnte nicht ausgefhrt werden, vielmehr wurden 1860 Toskana, Parma, Modena und der nrdliche Teil des Kirchenstaates mit Bologna durch Volksbeschlu mit Sardinien vereinigt. Giuseppe Garibaldi eroberte an der Spitze von Freischaren Sizilien und setzte nach dem Festlande der. Unterdessen rckten die Truppen Viktor Emanuels in Umbrien und den Marken ein, und beide vereinigten sich im Knigreich Neapel vor Gaeta, wohin sich der letzte bonrbonische König zurckgezogen hatte. Nachdem sich die Festnng ergeben hatte, war Italien bis auf Veuezieu und Rom geeinigt (1861). Viktor Emauuel nahm den Titel eines Knigs von Italien (mit der Hanptstadt Florenz) an; ein Versuch Garibaldis, Rom zu erobern, milang. Der Krieg sterreichs gegen Frankreich und Sardinien hatte die Mngel des sterreichischen Heerwesens, die begonnene Mobilmachung in Preußen auch die der preuischen Wehrverfassung enthllt. Ihre Reform erwies sich daher als ein dringendes Bedrfnis. Da sterreich lieber die Lombardei opferte, als Preußen auch nur einen Teil der Heeresleitung zuzugestehen, wirkte selbst auf die Kreise verstimmend ein, welche noch immer an der berlieferten Freund-schaft mit sterreich festhalten zu knnen glaubten. Literatur 102, Das geistige Leben in Deutschland um die Mitte des und Musik, Jahrhunderts. Nach Goethes Tode (1832) erlebte die deutsche Literatur noch eine Nachblte, deren bedeutendste Vertreter abgesehen von den 87 genannten Romantikern die dramatischen Dichter Grillparzer und Hebbel und die Lyriker Lenan, Mrike, Freiligrath und Geibel gewesen sind. In der Tonkunst bereitete R. Wagner gegenber den auf den Klassikern senden Komponisten Mendelssohn-Bartholdy und Schumann einen gewaltigen Wissenschaft.umschwung vor (Zukunftsmusik"). Die von Niebuhr begrndete neuere Geschichtschreibung hatte in Ranke, die Germanistik in den Brdern Grimm, die klassische Philologie in Gottfried Hermann und Bckh hervorragende Vertreter. Franz Bopp begrndete die vergleichende Sprachwissenschaft, während Herbart und Schopenhauer neue philosophische Probleme ent-wickelten. Um die Erforschuug von Natur und Welt machten sich die Che-miker Liebig und Bnnsen, die Physiker Helmholtz und Kirchhofs, der Mathematiker Gau und der Astronom Wessel verdient und erlangten, hnlich wie der englische Physiker Faraday und sein Landsmann, der Naturforscher Darwin, sowie der franzsische Astronom Leverrier, eine der die Grenzen ihres Spezialfaches hinausgehende Bedeutung.

8. Deutsche, insbes. brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis auf Friedrich d. Großen - S. 30

1902 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
30 Fünfter Zeitraum. Von 1517 —1648. Am Niederrhein, in Westfalen, im Erzbistum Köln wurde der Protestantisinus ausgerottet. Erzherzog Ferdinand, der Vetter Rudolfs Ii., der in Steiermark, Kärnten und Krain herrschte, unterdrückte in diesen Landen alle evangelischen Regungen; damals wurde der Astronom Kepler,— der die Lehre des Frauenburger Domherrn Nikolaus Kopernikus über das Weltgebäude (auf seinem Denkmal in seiner Geburtsstadt Thorn stehen die Worte: „Solis stator, terrae motor“) berichtigt hat, — aus Graz (an der Mur) vertrieben. Als in der protestantischen Reichsstadt Donauwörth, in der ein katholisches Kloster geduldet war, eine von diesem veranstaltete Prozession durch den Strafsenpöbel gestört wurde, ward die Stadt in rechtswidrigerweise geächtet, vön dem strengkatholischen Herzog Maximilian von Bayern vergewaltigt und zur bayrischen Landstadt gemacht. c) Angesichts der wachsenden Gefahr traten 1608 zu Ahausen in Ansbach fünf kleinere protestantische Fürsten unter der Führung Friedrichs Iv. von der Pfalz zur Union zusammen. Doch gerade die gröfsten protestantischen Staaten, Brandenburg und Sachsen, hielten sich fern aus Hafs gegen den reformierten Friedrich. Dieser Verbindung gegenüber schlofs sich 1609 die viel stärkere katholische Liga unter Führung des thatkräftigen Maximilian von Bayern zusammen. 36. d) Der Krieg zwischen beiden Parteien schien.ausbrechen zu sollen aus Anlafs des jiilich - klevischen Erbstreits. Am Mederrhein war ein stattlicher Staat entstanden, der sich aus folgenden Gebieten zusammensetzte: 1. dem Herzogtum Jülich zu beiden Seiten der Roer, eines rechtsseitigen Nebenflusses der Maas, 2. dem Herzogtum Kleve zu beiden Seiten des Niederrheins mit Kleve und Wesel, 3. dem Herzogtum Berg auf der rechten Rheinseite mit Düsseldorf, 4. der Grafschaft Ma_rk im Gebiet der Ruhr, 5. der Grafschaft Ravensberg zwischen der oberen Ems und der mittleren Weser mit Bielefeld. Als Herzog Johann Wilhelm 1609 kinderlos starb, machten auf diese Länder Anspruch die beiden protestantischen Fürsten

9. Mittelalter und erste Periode der Neuzeit - S. 144

1898 - Berlin : Hertz
144 Geographisch-historische bersicht der Staaten 1648. schwedischer Gesandter in Paris war, in seinem dem Könige Lud-wig Xiii. gewidmeten Buche de jure belli ac pacis, iu welchem er die Grundstze der christlichen und privaten Moral, im schrfsten Gegensatze zu Macchiavelli, auf Politik und Vlkerrecht bertrgt, die Lehren Luther's hierber zum System ausbildend. Den König Ludwig Xiii. preist er als Schtzer der Freiheit Europa's und des Gleichgewichts der Staaten. Eroberungen und Angriffskriege ver-wirft er, auch wenn sie im Namen der Cultur und der Christenheit unternommen werden, ebenso wie den Anspruch der weien Rasse auf Herrschaft der die farbigen, im Gegensatz zu der Theorie der Spanier, die alle Indianer zu Leibeigenen erklrt hatten. Auch die Naturwissenschaften machten Fortschritte; Torricelli erfand das Ba-rometer, Harvey entdeckte den Blutumlauf, Otto von Guericke aus Magdeburg erfand die Luftpumpe. 6. Anhang. Geographisch-historische bersicht der 1648 bestandenen Staaten Europa's. 1) Das deutsche Reich umfate die Lnder des heutigen deutschen Reichs auer Ost- und West-preueu, Posen und Schleswig, dazu aber noch die habsbnrgischen Lande Bhmen, Schlesien, Mhren, sterreich, das damalige Erz-bistum Salzburg, Tirol und Vorarlberg mit Liechtenstein, Steier-mark, Krnten, Kram, Jstrien mit Trieft. Das Habsburgische Ungarn gehrte nicht zum Reich. Belgien war spanisch, wurde aber noch als bnrgundischer Kreis gerechnet, ohne mit dem Reich etwas zu thuu zu haben. Im Reiche bestand noch die Kreisein-teiluug. Es gab drei geistliche und fnf weltliche Kurfrsten, davon war der eine, der König von Bhmen, Kaiser. Von den brigen Staaten waren Hessen und Wrttemberg die wichtigsten. 2) Die Schweiz wurde 1648 als selbstndig anerkannt; eben-so wie 3) die Niederlande, die die meisten portugiesischen Colonieen erobert hatten. 4) Frankreich hatte noch nicht Artois und Franzsisch-Flandern, Montmedy, Landrecies, Thionville; dagegen in Lothringen schon Metz, Tonl, Verdnn, ferner das Elsa auer den Reichsstdten und Breisach; Franchecomte, Nizza und Savoyen dagegen nicht; Canada war seit 1606 Colonie.

10. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 156

1913 - Breslau : Hirt
156 Die Zeit vom 2. Pariser Frieden bis zum Regierungsantritt Wilhelms I. 91. 92 erhebung fr gemeinsame Rechnung zu schlieend Das von Metternich genhrte Mitrauen gegen Preußen hielt die greren Bundesstaaten zunchst vom Beitritt ab. Bayern und Wrttemberg verbanden sich mit-einander zu dem Sddeutschen Zollverein (1826), und als sich 1828 Hessen-Darmstadt an Preußen anschlo, kam unter Englands und fter-reichs Mitwirkung zwischen Sachsen, Hannover, den thringischen Staaten und mehreren anderen norddeutschen Gebieten der gegen Preußen gerichtete Mitteldeutsche Handelsverein zustande. Die Erkenntnis, da diese Zersplitterung vllig unwirtschaftlich sei und nur dem Auslnde zugute komme, fhrte jedoch nach langen Verhandlungen schlielich zur Herstel-lung eines groen deutschen Zollgebietes, dem sich vom 1. Januar 1834 ab zunchst der Sddeutsche Zollverein nebst Sachsen und Thringen und in den folgenden Jahren die meisten brigen deutschen Lnder anschlssen. So wurde wenigstens auf wirtschaftlichem Gebiete eine Einigung Deutsch-lauds unter preuischer Fhrung erreicht. Eisenbahnen Als sodann vom Jahre 1835 ab Deutschland sich mit einem immer Telegraphen, dichter werdenden Netze von Eisenbahnen zu bedecken anfing und bald auch der elektrische Telegraph ein wichtiges Hilfsmittel des Verkehrs wurde, nahm dieser einen gewaltigen Aufschwung und bereitete mit dem wirt-schaftlichen Zusammenschlu der deutschen Staaten auch ihre politische Einigung vor. Friedrich 92. Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen (18401861). Friedrich Wilhelm Iv. war geistreich und reich begabt, ein Freund der Wissen-schasten und Knste und ein geborener Redner von hinreiendem Schwnge: Persnlich- hervorragende Gelehrte und Knstler der Philosoph Schelling, die feit Dichter Rckert und Tieck, der Maler Cornelius, auch der Tondichter Meudelssohn-Bartholdy wurden von ihm nach Berlin gerufen. Aber in seinen politischen Anschauungen hatte er nicht die Stetigkeit und Festigkeit, die erforderlich gewesen wren, den Staat durch alle Fhrlich-feiten in den unruhigen Zeiten glcklich hindurchzusteuern. berdies war er von dem Bewutsein seines Gottesgnadentums beherrscht, das in seiner romantischen Vorliebe fr das Mittelalter wurzelte. Konstitu- Vor allem erwartete das Volk von ihm die Erfllung des Verlangens *swebungen nach einer Verfassung. Aber der König, der schon als Kronprinz in Preuhen. gegen die Landesreprsentation" (vgl. 87) gewesen war, sah sein staat-liches Ideal in dem Lehnsstaate und der Ständevertretung des Mittelalters. Erst 1847, als der Ausbau des preuischen Eisenbahnnetzes staatliche Untersttzung notwendig machte, entschlo er sich, die Provinzial-Der Ver stnde der Monarchie zu einem Vereinigten Landtage nach Berlin zu berufen; er erklrte jedoch von vornherein, da es sich dabei nur um eine gelegentliche Einberufung nach dem Willen der Krone, lediglich zur 1 Zuerst (1819) Schwarzburg-Sondershausen fr seine Unterherrschaft. Von den brigen thringischen Staaten folgten zunchst (1822) Schwarzburg-Rudolstadt, dann S.-Weimar.
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